Zwangswerbung im Replay-TV

Wer zukünftig Replay-TV nutzen will, dem wird neu Zwangswerbung vorgesetzt, ausser er bezahlt mehr. Aus Sicht der TV-Stationen verständlich, aber tun sich damit die Werbetreibenden einen Gefallen?

Werbung nervt – sie nervt, weil sie uns in dem unterbricht, was wir tun wollen. Sie nervt so stark, dass gemäss Statista weltweit 37 % der Internetnutzer einen Werbeblocker nutzt. Aber statt zu respektieren, dass Werbung unbeliebt ist, zwingt uns die Werbeindustrie dazu, sie anzusehen.

So nun auch im Replay-TV. Wer spulbares Fernsehen nutzt, bekommt in Zukunft, ähnlich wie auf YouTube oder bei Newsportalen, nicht überspringbare Zwangswerbung vorgesetzt.

Klar, die TV-Anstalten müssen sich finanzieren. Aber aus Sicht der Werbetreibenden erinnert mich das an Eltern, die ihrem Kind jeden Tag Spinat vorsetzen, mit der Überzeugung, wenn wir es jeden Tag dazu zwingen, ihn zu essen, wird es eines Tages Spinat lieben.

Natürlich ist Sichtbarkeit für eine Marke essenziell. Je mehr wir einer Marke im Alltag begegnen, je vertrauter ist sie uns und, umso eher denken wir an sie, wenn wir einkaufen.

Ob es jedoch hilfreich ist, wenn die Marke immer wieder in einem negativen Kontext erlebt wird, bezweifle ich stark.

Dabei zeigen viele Unternehmensbotschafter hier auf LinkedIn, wie man sichtbar ist, ohne zu nerven. Mit Beiträgen, die Vertrauen und Expertise vermitteln und uns so einer Marke näherbringen.

Doch das ist aufwendiger als Werbung schalten.

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